50 Jahre und kein bisschen leise
Die Chronik unseres Vereins
18.März 1968
Gründung
Die Gründung des Aero-Clubs Lützellinden
23 flugsportbegeisterte Damen und Herren aus dem mittelhessischen Raum trafen sich am 18. März 1968 auf Initiative von Herrn Erich Allendörfer hin, um über die Gründung eines Motorflugvereins zu beraten. Schon sehr schnell war man sich einig: Ein solcher Sportverein würde diese ohnehin durch Sportvielfalt sehr geprägte Region zusätzlich bereichern, und der Standort – in der Mitte von Gießen und Wetzlar gelegen – wäre für beide Städte obendrein ein verkehrstechnisch nicht zu unterschätzender Gewinn, wenn es um die Versorgung besonders eiliger Medikamente für beide Kliniken oder gar um eine schnelle Einlieferung von Patienten geht.
27. März 1968
Gründungsversammlung
Schon etwas mehr als eine Woche später, am 27. März 1968 fand in Lützellinden die Gründungsversammlung statt. Nach einstimmigem Beschluss der Teilnehmer wurde der Aero-Club Lützellinden gegründet und die im Entwurf vorliegende Satzung vorgelesen und angenommen.
Der Gründungsversammlung gehörten an:
Martha Mendel * Karin Waldner * Sabine Walter * Erich Allendörfer * Karl Arabin * Horst Eppstein * Paul Falkenstein * Manfred Hoßbach * Armin Hunger * Heinrich Kippel * Erich Klein * Eberhard Kühn * Fritz Lang * Heribert Lenzen * Ruppert Ludwig * Erich Müller * Wilfried Otto * Franz Rogge * Robert Schuchmann * Karl Synofzik * Siegfried Waldner * Lothar Walter * Wilhelm Ziegler27. März 1968
September 1968
Sonderlandeplatz, Erster Flugtag & Cessna Taufe
Diese Gründungsmitglieder waren so flugsportbegeistert, dass sie noch im selben Jahr, im September 1968, den ersten Flugtag organisierten, zu dessen feierlichem Programm die Taufe des ersten Schulflugzeuges, einer Cessna 150, sowie die Eröffnung des genehmigten Sonderlandeplatzes mit einer 480 m langen Grasbahn gehörten. Die Verdoppelung der Mitgliederzahl, ihre besondere Rührigkeit und ihre unbändige Lust, viel zu fliegen, machten die Anschaffung einer zweiten Vereinsmaschine, eine Bölkow-Junior, notwendig.
1969
Erster Flugtag
Noch im Jahre 1969 folgte man einer Einladung des Fliegerclubs Vauclusien/Avignon. Der absolute Höhepunkt des Jahres war jedoch der Flugtag, der den besonders zahlreichen Besuchern sehr zu gefallen wusste. Alle Vereinsmitglieder hatten mitgeholfen, den Tag zu organisieren und zu gestalten.
1969
1970
Turm, Flugzeughalle, Club- und Geräteraum
1970 stand zunächst ganz im Zeichen von Bauarbeiten: Der vereinseigene Turm mit Club- und Geräteraum sowie die Flugzeughalle wurden fertiggestellt. Über, oder gerade durch diese Tätigkeit kam die Geselligkeit nie zu kurz: Neben kleineren Veranstaltungen waren der Fliegerball und das Sommerfest die internen geselligen Höhepunkte, während fliegerische Ansprüche durch die erstmals durchgeführten Vereinsmeisterschaften mit Dreiecksflug, Ziellandung, Zeitwertung und Fragen aus dem Luftrecht erfüllt wurden. Der mehrmalige Überflug einer HE 111 war die Hauptattraktion des Flugtages von 1970.
1971
Neue Start- und Landebahn
Im Jahre 1971 wurde die neue Start- und Landebahn fertiggestellt. Grund genug, um in diesem Jahr einen Tag der Offenen Tür zu veranstalten, der in der hiesigen Bevölkerung ein großes Interesse fand.
1971
1972
JODEL DR 300 & CESSNA 150
1972 stellte sich im Hinblick auf die Mitgliederzahl als ein Rekordjahr dar: Das 100. Mitglied wurde auf der Mitgliederversammlung gebührend gewürdigt. Hervorgerufen durch die überaus vielen fliegerischen Aktivitäten und durch den starken Anstieg der Mitgliederzahl wurden in diesem Jahr gleich zwei neue Flugzeuge angeschafft, eine Jodel DR 300 und eine Cessna 150.
1973
Der 50. Pilot
Im Jahre 1973 gab es wieder einen Grund zur Freude. Der 50. Pilot hatte seinen Pilotenschein erworben; inzwischen waren im ACL 3 Fluglehrer für die Ausbildung von Piloten verantwortlich. Über 10.000 Besucher hatten sich zum Flugtag des Jahres eingefunden und hatten auch in diesem Jahr ihr Kommen nicht bereut.
1973
1974
Hessische Landesliga & 20.000 Zuschauer
Im Mai 1974 übertrug der Hessische Luftsportbund dem Aero-Club Lützellinden die Ausrichtung des Wettbewerbes der Hessischen Landesliga, an dem 18 Flugzeuge beteiligt waren. Das größte 74er-Ereignis war jedoch der nun schon zur Tradition gewordene Flugtag, zu dem über 20.000 Besucher kamen.
1976
Der Hessensternflug
Das Organisationstalent des ACL wurde im Juni 1975 mit der Durchführung des Hessensternfluges belohnt. Zu diesem Wettbewerb wurde Lützellinden von 54 Flugzeugen angeflogen. Die Siegerehrung war gleichzeitig einer der Programmpunkte auf dem am gleichen Tage stattfindenden Hessentag in Wetzlar. Außerdem fand im gleichen Jahr die Abschlußveranstaltung der Motorflug-Landesliga des HLB in Lützellinden statt. Auch Vereinsmitglieder gingen groß On Tour: Flugplätze in Luxemburg, Österreich, Spanien, Frankreich, Skandinavien, England und Nordafrika waren den Eintragungen in den Bordbücher zu entnehmen.
1976
1976
Neue CESSNA 172
Eine Cessna 172 wurde 1976 als fünfte vereinseigene Maschine gekauft. Der Flugtag und viele Vereinsveranstaltungen zählten zu den Höhepunkten des Jahres.
1977
Gründung des "Freitagstammtisches"
1977 war das Gründungsjahr des Freitagsstammtisches. Seit dem treffen sich jeden 2. Freitag im Monat Vereinsmitglieder in der Fliegerklause zur geselligen Runde. Gleichzeitig stand dieses Jahr ganz im Zeichen der Vorbereitung zur Feier des 10-jährigen Vereinsjubiläums.
1977
18. August 1978
10 Jahre Aero-Club Lützellinden
Der 18. August 1978 war der herausragende Termin des Jahres. Viele Mitglieder kamen mit ihren Familien und Freunden zum großen Tanz- und Unterhaltungsabend in die Mehrzweckhalle nach Gießen-Allendorf. Es war ein tolles Fest. Ein weiterer Höhepunkt war der Großflugtag am 27. August mit vielen fliegerischen Attraktionen und wieder mehr als 20.000 Besuchern, die besonders von der Landung einer JU 52 beeindruckt waren.
1979
10. Deutsche Motorflugmeisterschaften in Lützellinden
1979 wurde der Flugzeugpark modernisiert. Im September landeten im Rahmen der 10. Deutschen Motorflugmeisterschaft 35 Maschinen auf dem Flugplatz Lützellinden. Der Vereinsflug führte in diesem Jahr nach Reims.
1979
1980
Flug nach Verdun & Le Touquet
Besonders interessante Veranstaltungen gab es im Jahre 1980: Im Juli flogen Mitglieder des ACL zum Flugtag unserer französischen Fliegerfreunde nach Verdun. Am 7. August ging’s an die Atlantikküste, nach Le Touquet. Höhepunkt des Jahres war erneut der Flugtag am 31. August, der wiederum durch ein hinreißendes Programm begeisterte.
1981/82
Das 200. Mitglied
Einen Grund zu einer internen Feier gab es im Jahre 1981. Das 200. Mitglied wurde begrüßt und konnte auch gleich den unvergessenen Vereinsflug nach Wien miterleben.
Der Flugtag am 29. August und die Sternflüge nach Mosbach (Hessensternflug) und zur ILA nach Hannover waren die herausragenden Ereignisse des Jahres 1982.
1981/82
1983/84/85
Freundschaft mit Doncourt & Flug nach Paris
1983 entstand die bis heute aufrecht erhaltene Freundschaft zu den Fliegerfreunden nach Doncourt in Frankreich. Im Sommer flogen Mitglieder des ACL in das kleine französische Städtchen, der Gegenbesuch der französischen Sportflieger fand im September statt.
1984 führte der Vereinsflug nach Paris und Doncourt. Wiederum kamen 20.000 Besucher zum Flugtag des Jahres, an dem ein internationales Programm geboten wurde.
Interessante Stammtischabende, eine Frühjahrswanderung und ein Vereinswettbewerb sorgten 1985 für Abwechslung. Unsere Fliegerfreunde aus Doncourt besuchten uns im September.
1986
Höhepunkt der Vereinsgeschichte: RED ARROWS & 30.000 Zuschauer
Als der Höhepunkt der Vereinsgeschichte erwies sich der Flugtag 1986. Mit den Red Arrows hatte man die beste Kunstflugstaffel der Welt eingeladen, die vor nahezu 30.000 Besuchern ihr Können unter Beweis stellten. Nach vielen Versuchen war es Robert Schuchmann – jahrelang Programmacher der Flugtage – gelungen, diese Kunstflugstaffel nach Lützellinden zu holen. Dass mit diesem Höhepunkt gleichzeitig der Abschluß dieser Form von Flugtagen erreicht war, konnte damals, etwa zwei Jahre vor dem tragischen Geschehen in Ramstein, niemand wissen. Der Vereinsflug 1986, an dem sich 26 Mitglieder beteiligten, führte auf die Halbinsel Quiberon, an der französischen Atlantikküste. Für die Teilnehmer ein besonderes Highlight.
1986
1987/88
20 Jahre ACL
Der „Tag der offenen Tür“ war für die Besucher das Ereignis des Jahres 1987. Die besonders interessanten Flüge nach Nancy, Doncourt und nach Royan/Cognac waren für die Höhepunkte für die ACL-Sportflieger.
Im Jubiläumsjahr 1988 zählte der Verein 222 Mitglieder. Höhepunkt in diesem Jahr war der „Tag der Offenen Tür“ in Verbindung mit einem großen Flugtag. Viele Tausende von Besuchern wohnten diesem Ereignis bei. Es war rundum ein gelungenes Fest.
1989
Geschwaderbesuch in Memmingen
Zu einem Geschwaderbesuch in Memmingen waren die ACL-Flieger im Jahre 1989 von unserem Mitglied Oberstleutnant Grosskreuz eingeladen. Mit 10 Flugzeugen landeten 26 Teilnehmer auf der Luftwaffenbasis. Im gleichen Jahr fand auch noch ein Vereinsflug nach Avignon statt, der wiederum starke Resonanz fand, denn 30 Teilnehmer gingen mit 11 Flugzeugen auf die Strecke. Erst der letzte große Flug des Jahres nach Reims mit Besichtigung der Champagner-Kelterei konnte die Fluglust der Vereinsmitglieder in diesem Jahr stillen. Der Besuch der französischen Fliegerfreunde in Lützellinden war längst obligatorisch geworden. Ein „Tag der Offenen Tür“ beendet den reichlich terminierten Veranstaltungskalender.
1989
1990
1200 Jahre Lützellinden und 5 Erdumrundungen
Das Jahr 1990 stand in Lützellinden ganz im Zeichen der 1200-Jahr-Feier. Der ACL beteiligte sich selbstverständlich an dem nicht gerade alltäglichen Ereignis. Dabei stellte man unter dem Thema „Reisen einst und jetzt“ die rasante Entwicklung des Personentransporte, von der Pferdekutsche bis hin zum Großraumflugzeug in einer gekonnt kreierten Zugnummer dar. Eine Ehrung durch den Hessischen Luftsportbund erfuhr unser Mitglied Dr. Hamann ob der großen Leistung, mit einem einmotorigen Sportflugzeug in 5 Monaten die Erde zu umrunden. Ein sehr schöner Vereinsflug führte nach Beaune, auf dessen Rückflug alle Teilnehmer in Doncourt Station machten.
1991/92
Neue PIPER PA 28-181
1991 flogen 30 ACL-Mitglieder nach Doncourt zu einem kulinarischen Wochenende. unsere französischen Fliegerfreunde hatten dazu eingeladen und warteten mit vielen Überraschungen auf. Noch im gleichen Jahr erfolgte der Gegenbesuch in Lützellinden. Eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit wurde durch zahlreichen Besuch von Schulklassen und Gruppen aufgrund von Ferienpassaktionen belohnt.
Schon kurze Zeit nach der Wende, bereits im Jahre 1992, führte der Vereinsflug nach Dresden. Der Flugzeugpark wurde durch den Kauf einer neuen Piper PA 28-181 verjüngt. Dafür mußte die alte D-EDAC – ebenfalls eine Piper – den Hangar räumen. Ein gegenseitiger Besuch mit unseren Fliegerkameraden aus Doncourt rundete das Vereins-Flugprogramm des Jahres ab.
1991/92
1993
25 Jahre ACL & Hessenmeister
Ein viertel Jahrhundert alt wurde im Jahre 1993 unser Aero-Club. Das war wahrlich ein Grund zum Feiern. Ein großer „Tag der Offenen Tür“ schloß sich einem sehr gut besuchten Kommersabend an. Ein überaus interessanter, gut organisierter und obendrein lustiger Vereinsflug führte nach Salzburg. Neben dem Jubiläum gab es in diesem Jahr einen weiteren Grund zum Feiern: In der Landesliga wurden die ACL-Piloten Lind/Mihm ganz souverän Hessenmeister. Durch den hervorragenden 7. Platz bei der Vielzahl der Konkurrenten wurde der ACL Vereins- Hessenmeister.
1994
Abschied von der "EULE"
1994 war ein Jahr mit der größten fliegerischen Aktivität seit der Vereinsgründung. Von den Vereinsmitgliedern wurden auf Vereinsmaschinen insgesamt 2.129 Flug-stunden absolviert. Bei solch einer regen Flugbetätigung war die Anschaffung einer neuen Piper PA 28-161 Cadet die logische Folge. Leider musste dafür unsere so sehr geliebte D-ELUE – genannt Eule- gehen.
1994
1995
Vereinsflug nach Avignon und unvergessener Deutschlandflug
Der Vereinsflug nach Avignon, der von Willi Lorenz so professionell organisiert wurde, und der Deutschlandflug gehörten zu den großen Ereignissen des Jahres 1995. 31 Teilnehmer fanden sich zum Frankreichflug zusammen, dem ein interessantes, stets kurzweiliges Programm zugrunde lag. Der Rückflug stellte an die Pilotinnen und Piloten höchste Anforderungen, da mehrmals Gewitterfronten umflogen werden mußten. Einige mußten sogar ihren Rückflug auf einem französischen Flugplatz wit-terungsbedingt für eine Nacht unterbrechen, ehe sie am nächsten Morgen durch von einem herrlichen „Über-den-Wolken-Flug“ dann belohnt wurden. Eine andere Gruppe von 12 Mitgliedern unseres Clubs unternahm eine unvergleichbare Deutschlandreise, die über Emden, Bremen, Bremerhaven, Rügen, Bautzen, Vilshofen, Neubiberg, Konstanz, Colmar zurück nach Lützellinden führte. Von dieser so toll organisierten Reise kehrten alle Teilnehmer voller Begeisterung zurück.
1996
Kulinarisches Highlight in Doncourt
Im Jahre 1996 war eine große Zahl von flugbegeisterten Mitgliedern bei den Fliegerfreunden in Doncourt zu Gast. Von den kulinarischen Köstlichkeiten, wie sie eben nur in Frankreich kredenzt werden, schwärmen einige der damaligen Teilnehmer heute noch.
1996
1997
"VIENNA CALLING" & Ritterschmaus
Der Vereinsflug nach Wien gehörte 1997 zweifellos zu den Erlebnissen des Jahres. Insgesamt 27 Piloten gingen an den Start. Dabei wurden alle Vereinsmaschinen eingesetzt und 4 private Flugzeuge. Den internationalen Flughafen von Wien Schwechat anzufliegen, dabei im Kopfhörer online mit der Phrasologie des Funkverkehrs in österreichischem Dialekt zu sein, war besonders für die jungen Piloten ein unvergessenes Erlebnis. Es waren 3 wundervolle Tage in der österreichischen Hauptstadt.
Ein Ausflug nach Burg Greifenstein mit Besichtigung des dortigen Glockenmuseums und Einkehr in das Gewölbe der Burgmauern mit einem zünftigen Ritterschmaus war ein weiterer Höhepunkt des Jahres 1997. Nahezu 40 Vereinsmitglieder und einige Fliegerfreunde aus Doncourt wohnten diesem Ritual bei.
1998
30 Jahre und kein bisschen leise
Die Flugsaison im Jubiläumsjahr 1998 begann für viele Pilotinnen und Piloten mit einem Checkflug auf der neuen Cessna F172 R. Dafür mußte die alte „Mike Papa“ – ebenfalls eine Cessna 172 – gehen. Ihr sahen besonders die ehemaligen Flugschüler mit einem weinenden Auge nach. Im Inneren der neuen 172 R (R für Restart) erwartet die Piloten eine ungewohnte Mischung aus vertrauten und fremden Elementen. Als seien die Lagerhäuser damals beim Produktionsstop noch voll von Türgriffen, Trimmrädern, Klap-penhebeln, Zündschaltern oder den häßlichen, länglichen Mikrofonen gewesen, findet sich nun dies alles in der wiedergeborenen Cessna wieder. Als die neue Cessna 172 mit dem Kennzeichen D-EGLL von den Vorstandsmitgliedern Robert Schuchmann, Horst Eppstein und Wilfried Dreier in Ganderkeese abgeholt wurde, hatte der Flieger schon einen aufsehenerregenden Flug über den Atlantik hinter sich. Mit der Anschaffung hat der ACL seine „Vereinsflotte“ erneut verjüngt und leistete damit einen wesentlichen Beitrag zu noch mehr Sicherheit und noch weniger Umweltbelastung.
Das Jubiläumsjahr wird im wesentlichen geprägt von den Feierlichkeiten, von einem anstehenden Flug zu unser Fliegerfreunden nach Doncourt und vom Vereinswettbewerb im September. Leider ist der Vereinsflug nach London, zu dem sich eine sehr große Zahl von Vereinsmitgliedern angemeldet hatten, im wahrsten Sinne des Wortes in’s Wasser gefallen“.
1998
2018
50 Jahre ACL
GIESSEN-LÜTZELLINDEN(Quelle:Gießener Anzeiger, Online)—„Wir sind stolz, dass der Aero-Club Lützellinden seit bereits 50 Jahren besteht“, eröffnete der Vorsitzende Gerd Klose am Samstag den Kommersabend im Fliegerrestaurant. Er freute sich, dass zur Gründungsversammlung am 27. März 1968 auch Martha Mendelgehörte, der in Gießen die Straße in Richtung Segelflugplatz gewidmet wurde. Die „eiserne“ Martha war eine bekannte deutsche Sportlehrerin, Segelfliegerin, Fallschirmspringerin und Flugzeugbauerin. Sie wurde 1907 in Düsseldorf geboren und verstarb 1975 in Gießen.—In seinem Rückblick auf die Vereinsgeschichte zählte Klose die Landung einer JU 52 zum zehnjährigen Bestehen 1978 und den Flugtag im Jahre 1986 zu den Höhepunkten. Vor 32 Jahren hatte der Verein mit den „Red Arrows“ die beste Kunstflugstaffel der Welt geladen, die vor fast 30 000 Besuchern ihr Können unter Beweis stellte. Aber auch die zahlreichen Vereinsflüge ins Ausland seien unvergessen geblieben. „Wir sind sehr stolz, in all den Jahren kein Heftpflaster gebraucht zu haben“, verwies er auf die Unfallfreiheit der Vereinsmitglieder. Zuversichtlich blickte er in die Zukunft. „Der Traum vom Fliegen wird im Aero-Club noch lange stattfinden“, stellte der Vorsitzende klar. Klose hob besonders den Initiator der Vereinsgründung, den verstorbenen Erich Allendörfer hervor, und sprach ihm posthum Dank und Anerkennung aus.—Auch die Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz erinnerte an den Motor und Ideengeber des Aero-Clubs Lützellinden (ACL). Die Vereinsgeschichte sei zudem eng mit dem Sonderlandeplatz Lützellinden verbunden, der ein „sportlicher Farbtupfer“ sei. „Man könnte sie als echte 68er bezeichnen“, meinte Grabe-Bolz bezüglich des Gründungsjahres. Die OB scherzte, dass der Magistrat für das entsprechende Wetter zum Flugplatzfest gesorgt habe und überreichte anschließend einen Geldbetrag. Den Besuch des Stadtoberhauptes nutzte Klose, um einen lang gehegten Wunsch zu äußern: „Ab Montag Zufahrt von Lützellinden aus zum Fluggelände frei.“ Der Wirtschaftsweg ist nämlich für den Fahrzeugverkehr gesperrt, Besucher müssen den offiziellen Anfahrtweg über Münchholzhausen nehmen.—Staatssekretär Dr. Manuel Lösel, der die Wünsche des hessischen Ministerpräsidenten übermittelte, wünschte den Vereinspiloten, „dass sie immer hochkommen und so runterkommen, wie sie es geplant haben“. Als „Verein, der viel für die Region getan hat“, bezeichnete der Wetzlarer Stadtrat Manfred Viand den Aero-Club.Die Ehrennadel in Bronze des hessischen Sportbundes erhielt hiernach Robert Schuchmann für sein großes Engagement aus den Händen von Dr. Klaus Dieter Greilich, der den Sportkreis Gießen vertrat. Schuchmann ist seit 50 Jahren Vorstandsmitglied, war auch schon stellvertretender Vorsitzender und ist auch mit fast 90 Jahren immer noch Lützellindener Finanzreferent. „Hals und Beinbruch“, wie es in der Fliegersprache heißt, wünschte der Hessische Luftsportbund, der den Verein mit der Ehrentafel in Silber würdigte. Der Aero-Club Lützellinden ernannte die Gründungsmitglieder Horst Eppstein, Wilfried Otto, Erich Klein und Robert Schuchmann zu Ehrenmitgliedern. Die Vereinskameraden dankten dem Vorsitzenden Gerd Klose für sein Wirken für den ACL.—Am Sonntag lockte das Flugplatzfest mit Rundflügen und Segelflugkunstflug des deutschen Vizemeisters Markus Pönicke sowie Modellvorführungen, Loopings und Figuren einer Yak 52 viele Menschen auf den Sonderlandeplatz. Extra für das Flugplatzfest gab es eine freie Zufahrt aus Richtung Lindenstraße, was viele Fußgänger und Radfahrer irritierte, die den sonst gesperrten Wirtschaftsweg nutzen. Die Straßenverkehrsbehörde hatte die Ausnahme genehmigt.—Quelle: https://www.giessener-anzeiger.de/lokales/stadt-giessen/nachrichten-giessen/aero-club-lutzellinden-feiert-mit-zahlreichen-gasten-50-jahriges-bestehen_18998424 (Abruf am 20.08.2018)