BERICHT: 50 JAHRE AERO-CLUB LÜTZELLINDEN

GIESSEN-LÜTZELLINDEN
(Quelle:Gießener Anzeiger, Online)
„Wir sind stolz, dass der Aero-Club Lützellinden seit bereits 50 Jahren besteht“, eröffnete der Vorsitzende Gerd Klose am Samstag den Kommersabend im Fliegerrestaurant. Er freute sich, dass zur Gründungsversammlung am 27. März 1968 auch Martha Mendel gehörte, der in Gießen die Straße in Richtung Segelflugplatz gewidmet wurde. Die „eiserne“ Martha war eine bekannte deutsche Sportlehrerin, Segelfliegerin, Fallschirmspringerin und Flugzeugbauerin. Sie wurde 1907 in Düsseldorf geboren und verstarb 1975 in Gießen.
In seinem Rückblick auf die Vereinsgeschichte zählte Klose die Landung einer JU 52 zum zehnjährigen Bestehen 1978 und den Flugtag im Jahre 1986 zu den Höhepunkten. Vor 32 Jahren hatte der Verein mit den „Red Arrows“ die beste Kunstflugstaffel der Welt geladen, die vor fast 30 000 Besuchern ihr Können unter Beweis stellte. Aber auch die zahlreichen Vereinsflüge ins Ausland seien unvergessen geblieben. „Wir sind sehr stolz, in all den Jahren kein Heftpflaster gebraucht zu haben“, verwies er auf die Unfallfreiheit der Vereinsmitglieder. Zuversichtlich blickte er in die Zukunft. „Der Traum vom Fliegen wird im Aero-Club noch lange stattfinden“, stellte der Vorsitzende klar. Klose hob besonders den Initiator der Vereinsgründung, den verstorbenen Erich Allendörfer hervor, und sprach ihm posthum Dank und Anerkennung aus.
Auch die Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz erinnerte an den Motor und Ideengeber des Aero-Clubs Lützellinden (ACL). Die Vereinsgeschichte sei zudem eng mit dem Sonderlandeplatz Lützellinden verbunden, der ein „sportlicher Farbtupfer“ sei. „Man könnte sie als echte 68er bezeichnen“, meinte Grabe-Bolz bezüglich des Gründungsjahres. Die OB scherzte, dass der Magistrat für das entsprechende Wetter zum Flugplatzfest gesorgt habe und überreichte anschließend einen Geldbetrag. Den Besuch des Stadtoberhauptes nutzte Klose, um einen lang gehegten Wunsch zu äußern: „Ab Montag Zufahrt von Lützellinden aus zum Fluggelände frei.“ Der Wirtschaftsweg ist nämlich für den Fahrzeugverkehr gesperrt, Besucher müssen den offiziellen Anfahrtweg über Münchholzhausen nehmen.
Staatssekretär Dr. Manuel Lösel, der die Wünsche des hessischen Ministerpräsidenten übermittelte, wünschte den Vereinspiloten, „dass sie immer hochkommen und so runterkommen, wie sie es geplant haben“. Als „Verein, der viel für die Region getan hat“, bezeichnete der Wetzlarer Stadtrat Manfred Viand den Aero-Club.
Die Ehrennadel in Bronze des hessischen Sportbundes erhielt hiernach Robert Schuchmann für sein großes Engagement aus den Händen von Dr. Klaus Dieter Greilich, der den Sportkreis Gießen vertrat. Schuchmann ist seit 50 Jahren Vorstandsmitglied, war auch schon stellvertretender Vorsitzender und ist auch mit fast 90 Jahren immer noch Lützellindener Finanzreferent. „Hals und Beinbruch“, wie es in der Fliegersprache heißt, wünschte der Hessische Luftsportbund, der den Verein mit der Ehrentafel in Silber würdigte. Der Aero-Club Lützellinden ernannte die Gründungsmitglieder Horst Eppstein, Wilfried Otto, Erich Klein und Robert Schuchmann zu Ehrenmitgliedern. Die Vereinskameraden dankten dem Vorsitzenden Gerd Klose für sein Wirken für den ACL.
Am Sonntag lockte das Flugplatzfest mit Rundflügen und Segelflugkunstflug des deutschen Vizemeisters Markus Pönicke sowie Modellvorführungen, Loopings und Figuren einer Yak 52 viele Menschen auf den Sonderlandeplatz. Extra für das Flugplatzfest gab es eine freie Zufahrt aus Richtung Lindenstraße, was viele Fußgänger und Radfahrer irritierte, die den sonst gesperrten Wirtschaftsweg nutzen. Die Straßenverkehrsbehörde hatte die Ausnahme genehmigt.
Quelle: https://www.giessener-anzeiger.de/lokales/stadt-giessen/nachrichten-giessen/aero-club-lutzellinden-feiert-mit-zahlreichen-gasten-50-jahriges-bestehen_18998424 (Abruf am 20.08.2018)